Der Mensch, ein Biest

Landestheater Linz • Peter Konwitschny liefert eine Neudeutung von Janáčeks «Schlauem Füchslein», die in ihrer Radikalität am Stück vorbeizielt und letztlich wenig berührt

Fish & Fun im Kloster

Musiktheater an der Wien • Heiter wie eine komische Oper von Rossini wirkt Prokofjews «Die Verlobung im Kloster», die in Wien derzeit mit einem großteils russischen Cast gezeigt wird

Gestrandet im Spielzeug-Hotel

Oper Leipzig • Wenig Inhalt, aber wunderbare Musik sind in Rossinis «Reise nach Reims» unterwegs. Und so gibt es unter dem Dirigat von Matthias Foremny ein Fest der Stimmen und Klänge

Stimme der Sehnsucht

Bayerische Staatsoper • Corinne Winters ist eine phänomenale Titelfigur in einer intensiven Neuinszenierung von Janáčeks «Kát’a Kabanová». Marc Albrecht dirigiert mit viel Sinn für die subtilen Farben und Schichten

Schuld sind wir alle

Semperoper Dresden • Umjubelte Premiere von «Innocence», der letzten Oper der 2023 verstorbenen finnischen Komponistin Kaija Saariaho, in der Regie von Lorenzo Fioroni. Es ist die dritte Produktion des Werks seit der Uraufführung 2021 beim Festival d’Aix-en-Provence

Träume und Traumata

Staatstheater Nürnberg • Die Schönheit auf der Zauberinsel ist nur Schein, die musikalische Gestaltung von Händels «Alcina» durch Dorothee Oberlinger indes erfreuliche Realität. Jens-Daniel Herzogs Inszenierung hat das Zeug zum Publikumsrenner

Die helle Freude

Staatstheater Darmstadt • Darmstadt bringt Rossinis «La Cenerentola» (Aschenputtel) als Übernahme von Achim Freyers legendärer Inszenierung an der Wiener Volksoper. Das Ensemble ist stimmlich wie darstellerisch bestens aufgelegt

Mozart im Traumland

Landestheater Linz • Papa Sarastro und Mama Königin der Nacht haben einen Streit, den das Wunderkind Mozart schlafend verarbeitet. Tamino besteht im Reich der Musik seine Prüfungen. Eine Kinderkritik

Heitere Brüche

Oper Frankfurt • Das Regie-Team um Hans Walter Richter bringt einen wunderbar klassischen «Le Postillon de Lonjumeau» auf die Bühne. Das Opern- und Museumsorchester unter Beomseok Yi feiert Adolphe Adame, den „Vater“ des Narhalla-Marsches

Zwischen Schutt und Munition

Wiener Staatsoper • Federica Lombardi, Vasilia Berzhanskaya und Freddie De Tommaso sorgen unter dem Dirigat von Michele Mariotti in der zweiten Wiener «Norma»-Inszenierung innerhalb eines Monats für eine musikalische Haubenküche

Machtgelüste im Zeitenlauf

Staatstheater Nürnberg • Kataryna Sokolovas Inszenierung von Verdis «Macbeth» fokussiert auf die Titelfigur und unterstreicht die Zeitlosigkeit des Machtstrebens. Leider kommt die Musik teilweise vom Band

Veristische Schärfe und teuflische Komik

Teatro Verdi Trieste • In Triest wurde Puccinis aufwendiges «Il trittico» mit einem hochwertigen Sängerensemble neu inszeniert. Es ist eine Koproduktion mit dem Teatro Comunale di Bologna

Fluchthelfer Fantasie

Städtische Theater Chemnitz • Die Regisseurin Rahel Thiel sorgt für eine poetisch eindringliche Inszenierung von Gustave Charpentiers kaum gespielter Oper «Louise». Das Ensemble überzeugt bis in die kleinsten Rollen

Witzig ohne Happyend

Badisches Staatstheater • Bei den Händelfestspielen in Karlsruhe schicken Hinrich Horstkotte und Rinaldo Alessandri Händels «Rinaldo» in einen barocken Theaterkrieg

Lasst alle Hoffnung fahren!

Staatstheater Kassel • Sebastian Baumgarten bespielt die Kasseler Raumbühne mit dem Musiktheater „Faust“ auf der Basis von Berlioz' «La damnation de Faust». Drückt der Teufel am Ende den roten Knopf?

Liebe zwischen Regimefeinden

Musiktheater an der Wien • Die inoffiziellen «Norma»-Festwochen beginnen in Wien mit einer Neuinszenierung des Bellini’schen Dauerbrenners durch Vasily Barkhatov. Sie wird auch in Berlin zu sehen sein

Nightmare Melody

Staatstheater Mainz • Die Regie deutet «The Fall of the House of Usher» zur Neurose eines Medienjunkies um, Paul-Johannes Kirschner zählt sich und das Philharmonische Staatsorchester meisterhaft durch die vertrackte Komposition

Festakt ohne Protokoll

Semperoper Dresden • Daniele Gatti und die Sächsische Staatskapelle mit Verdis «Messa da Requiem» zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945