Händelfestspiele Halle
Jeder gegen jeden
Flotte Intrigen, bezaubernde Stimmen, viel Spielwitz: Händels «Agrippina» als Eröffnung der Händelfestspiele macht Lust und Laune. Und das, obwohl sie so gar nicht anno 1709 spielt
Ute Grundmann • 10. Juni 2025

Die Szenerie ist absolut spektakulär. Der Schriftzug „Flamingo“, in entsprechender Farbe, dominiert die Bühne. Dazu ein paar 1980er-Jahre-Möbel, roter und blaulila Glitzervorgang schirmt alles ab. Und wenn „Flamingo“ sich dreht – was er oft tut -, hat er noch eine mächtige Kuppel und eine veritable schwarze Showtreppe zu bieten. Dieses Ambiente hat Aleksandar Denić geschaffen, auf dass Regisseur Walter Sutcliffe Händels «Agrippina» darin nach Las Vegas versetzen kann. Und das passt.
Denn Händels Oper ist zwar kein fieser, aber doch ein trefflicher Spiegel von Machtwillen und Rankünenspiel, von Hof- und Diktatorenschelte, und das alles gibt es nun eben im Spielerparadies, geht es nicht …