Nationaltheater Mannheim

Schlagzeilen und Kopfkino

Reißerisch und doch reduziert bringen Fabian Wendling (Bühne) und Rahel Thiel (Regie) Donizettis «Lucrezia Borgia» auf die Bühne. GMD Roberto Rizzi Brignoli schafft Raum für schönsten Belcanto

Daniela Klotz • 12. Dezember 2025

Heilige oder Hure? Lucrezia Borgia wird von Estelle Kruger jedenfalls grandios interpretiert © Christian Kleiner

Alle, die sich in dieser Nacht in Venedig zum Feiern getroffen haben, hassen sie: Lucrezia Borgia, die mächtige Fürstin, die sprichwörtlich über Leichen gehen soll. Als Gennaro, dessen Herkunft niemand kennt, ihn im Kampfgetümmel gerettet habe, berichtet Orsini den Freunden, sei ein alter Mann aus dem Nichts aufgetaucht und habe beide vor der Giftmischerin gewarnt. Kämen die Freunde ihr zu nahe, würde das ihren Tod bedeuten. Alle Anwesenden haben Grund, das zu glauben, alle haben nahe Verwandte durch „Die Borgia“ verloren. So zumindest stellt das Libretto, das Felice Romani nach Victor Hugos Vorlage schuf, diese exzeptionelle Renaissance-Fürstin dar. 

Dem fügte Gaetano Donizetti außer wund…