Theater Regensburg

Marie Antoinettes zweite Chance

In John Coriglianos Oper «The Ghosts of Versailles» (1991) wickelt die tote Marie Antoinette den Dramatiker Beaumarchais um den Finger. Das Regensburger Ensemble begeistert auf hohem Niveau

Klaus Kalchschmid • 29. September 2025

Marie Antoinette (Iida Antola) ist zum Sterben zu lebenslustig © Marie Liebig

Abgewetzte Kinosessel und nicht minder heruntergekommene Säulen begrenzen das Theater auf dem Theater in der Regensburger Inszenierung der Oper «Ghosts of Versailles» aus dem Jahr 1991. Es ist erst die zweite Produktion in Deutschland, was angesichts der Bühnenwirksamkeit und der musikalischen Qualitäten der Oper von John Corigliano, der der Premiere beiwohnte, erstaunlich ist. Sie wird wie im Barocktheater aus weißen, perspektivisch verkürzten Soffitten mit Säulen, Putten und Wolken gebildet, die herauf- und herabfahren, oft verborgen durch einen blauen Vorhang, der die Hinterbühne von der Vorderbühne, über der eine marode Decke schwebt, trennt. 

Sie sind der Raum für ein zunehmend fantastisches Geschehen, zu dem William M…