Teatro Barocco

Ein begluckender Abend

Regisseur und Choreograf Bernd R. Bienert inszeniert im niederösterreichischen Schloss Hof zwei Kurzopern, die 1754 im Rahmen einer „Promotion-Party“ für das Kaiserpaar uraufgeführt wurden

Stephan Burianek • 21. September 2025

Die Koreanerin Nuri Park, im Bild als Silvene in Glucks «Le cinesi», ist ein vielversprechendes Talent. Im Vordergrund der Tänzer Kun Chen Shih als Schiavo (Sklave) © Andreas Gallé

Der Choreograf und Regisseur Bernd R. Bienert ist das, was man im Film einen „Auteur“ nennt: Jemand, der für eine höchst originelle Bildsprache, für eine unverwechselbare Handschrift steht. Jemand, der gewissermaßen als Solitär in einem Meer von kreativen Handwerkern von einem wissenden Kreis an Opern-Connaisseuren vor allem im Wiener Raum besonders geschätzt wird. Manche mögen seine Bemühungen um szenische Rekonstruktionen von Barockopern als anachronistisch belächeln oder wegen der mit nahezu wissenschaftlichem Ernst betriebenen Recherchen gar als wenig „künstlerisch“ abtun, aber diese Kritike…