Deutsches Nationaltheater Weimar

Strahlende Stimmen in karger Szene

Musikalisch ist dieser lange Puccini-Abend eine Wucht. Weniger überzeugt, wie Dirk Schmeding die drei Einakter des «Il trittico» inszeniert hat

Ute Grundmann • 02. Juni 2024

Giorgetta (Camila Ribero-Souza) brennt für ihren Mitarbeiter Luigi (Gabriele Mangiones) © Candy Welz

Bühnenarbeiter und Sänger schleppen und rollen Möbelstücke heran, die noch in Folien verpackt sind; auch eine bis zur Unkenntlichkeit eingewickelte Madonna ist darunter. Man wird diesen Dingen im Laufe der knapp vier Stunden noch begegnen; die Atmosphäre des Seine-Ufers, wie für den ersten Einakter «Il tabarro» vorgesehen, lassen sie nicht mal erahnen. Stattdessen hocken die Protagonisten anfangs in einem Glaskasten, holen sich Wasser in Pappbechern, die einzige Frau unter ihnen putzt die Fenster, Michele raucht stoisch seine Pfeife.

Er ist ein wortkarger Mann, zu seinen Arbeitern ebenso wie zu seiner jungen Frau; oft wendet er sich ab und verlässt die Szene. Da ist erstmal wenig Greifbares für Oleksandr Pushniak, ei…