Oper Dortmund

Die dunkle Poesie des Endes

An der Oper Dortmund erlebte György Kurtágs «Fin de Partie» (Endspiel) in seiner Zweit-Inszenierung von Ingo Kerkhoff und unter Leitung von Johannes Kalitzke seine szenische Deutsche Erstaufführung

Roberto Becker • 04. März 2024

Nell (Ruth Katharina Peeck) und Nagg (Leonardo Cortellazzi) wohnen in Mülltonnen © Thomas M. Jauk/StagePicture

Es hat gedauert, nicht nur durch die Pandemie gab es Querschüsse, doch jetzt ist György Kurtágs «Endspiel»-Version endlich in Dortmund angekommen. Der 1926 geborene, neben Ligeti und Eötvös bekannteste der modernen ungarischen Tonsetzer hat aus Samuel Becketts düsterem Drama „Fin de Partie“ von 1957 ein halbes Jahrhundert später seine einzige, etwa zweistündige Oper gemacht. Die wurde nicht wie geplant am Zürcher Opernhaus oder dann bei den Salzburger Festspielen, sondern 2018 an der Mailänder Scala mit großem Feuilleton-Nachhall uraufgeführt. Das waren die Institutionen, an denen Alexander Pereira regierte, der dem Komponisten mit der ihm eigenen Beharrlichkeit auf…