Deutsche Oper am Rhein

Großformatiges Kammerspiel

In Düsseldorf inszeniert Michael Thalheimer Tschaikowskis «Eugen Onegin» auf einer Kammerspiel-Bühne von Henrik Ahr, die den Sängersolisten einen mächtigen Verstärkereffekt verschafft

Joachim Lange • 27. Februar 2024

In Henrik Ahrs veränderbaren Bühnenbild konzentriert sich Regisseur Michael Thalheimer auf die Charaktere und auf die Konstellation der Figuren © Andreas Etter

Die Frage, ob Tschaikowskys «Eugen Onegin» zu einem Ausflug ins gefühlige Russland wird, bei dem das Bühnenambiente auch für jedes Tschechow-Stück passen würde, stellt sich bei diesem Regisseur und seinem Ausstatter nicht wirklich. Bei den Schauspiel- und Musiktheaterinszenierungen von Michael Thalheimer darf man allemal mit einem Ausflug ins Exemplarische rechnen. Er rückt den Geschichten, die er sich vornimmt, mit einer radikalen Reduktion der Charaktere und Konstellationen auf ihren Kern auf die Pelle. Im besten Falle kommt er so einer höheren Wahrheit näher. Mit naturalistischen Ausschmückungen jedenfalls hat er nichts im Sinne.

Das ist jetzt au…