Semperoper Dresden

Atemlos gegen Hetze und Hass

Grandiose Uraufführung für Detlev Glanerts «Die Jüdin von Toledo». Wegen des Gaza-Krieges veränderte Regisseur Robert Carsen den Schluss noch einmal

Ute Grundmann • 11. Februar 2024

Ein fatales Problem: Christoph Pohl liebt als König Alfonso eine Jüdin (Heidi Stober) © Ludwig Olah

Rahel und Alfonso liegen am Boden, leben und träumen ihre Liebe. Hinter ihnen versammeln sich viele Männer der drei großen Weltregionen, verbeugen sich gen Mekka, legen die Hände an die maurischen Säulen, bekreuzigen sich, brechen gemeinsam das Brot. Doch diese Idylle wird so wenig halten wie die der Gefühle zwischen christlichem König und jüdischer Frau. Es ist einer der zentralen und bewegenden Momente in Detlev Glanerts inzwischen zwölfter Oper.

So idyllisch lässt Regisseur Robert Carsen seine Inszenierung der Uraufführung beginnen. Zunächst sieht man nur ihre Schatten, dann stürmt erst Rahel (Heidi Stober) in den königlichen Garten, vorsichtig gefolgt von Lilly Jørstad als ihrer &aum…