Opernhaus Zürich
Das Böse und die Unschuld
Fertig geschmiedet: In der Zürcher «Götterdämmerung» fasziniert eine fein ausdifferenzierte musikalische Deutung in schnörkellos konzentrierter Regie von Andreas Homoki
Klaus Kalchschmid • 07. November 2023
Die Kontraste könnten größer nicht sein: Hier die schwarzen, langhaarigen Finstermänner der Gibichungen (mit ihren ebenfalls schwarzen Frauen) und der düstere, hagere Hagen, der aussieht wie Rübezahl. Dort das neutrale unschuldige Weiß von Nornen, Rheintöchtern und Brünnhilde. Auch die (Dreh-)Bühne besteht wieder – wie in den vorangegangenen Teilen – aus den weißen Wänden, Türen und Fenstern einer immer wieder anders möblierten Gründerzeit-Villa, die jetzt immer mehr Gebrauchs- und Abnutzungsspuren aufweist. Mal dominiert die verkohlte, riesige Weltesche, mal der grünende Walkürenfels, das goldene Bett von Siegfried und Brünnhilde, ein Konferenztisch mit S…