Mecklenburgisches Staatstheater

Heiner Müller in der Warenannahme

Töten ist das tägliche Brot der Revolution – so lautet der Kernsatz eines sehr ungewöhnlichen Musiktheaters in Schwerin

Ute Grundmann • 30. Mai 2023

Gala El Hadidi als Hoffnung in einer einstigen Druckerei © Silke Winkler

Vier schwarz gekleidete Gestalten treten den Zuschauern in den Weg, rücken ihnen auf die Pelle. Durch die schwarzen Tücher, die ihre Gesichter vermummen, sprechen sie „Töten ist das tägliche Brot der Revolution.“ Zischlaute, Kieksstimmen begleiten diese Sätze, die die zwei Frauen und zwei Männer noch bei ihrem markanten Abgang sprechen. Erst dann kann sich das Publikum auf den weiteren Weg zum ersten Spielort dieses sehr ungewöhnlichen Musiktheater-Abends am Mecklenburgischen Staatstheaters machen: «Mauser Triptychon».

Sanft klingt Johann Sebastian Bachs „O Ewigkeit, du Donnerwort“ den Zuschauern entgegen, als sie die hohe, relativ schmale Halle betreten. Sie müssen vorbei an hellen Särgen und Totenkarren, zu einer …