Komische Oper Berlin

Mann, oh Mann!

Kirill Serebrennikovs emanzipatorische Sicht auf Mozarts «Cosi fan tutte», die er vor fünf Jahren in Zürich aus der Ferne inszeniert hat, erweist sich in Berlin nun als aktueller denn je

Joachim Lange • 13. März 2023

Das makabre Framing von Serebrennikovs Akzentuierung des eigentlich nur vermeintlichen Kriegseinsatzes ist nur einer der bemerkenswerten Aspekte dieser Produktion © Monika Rittershaus

Kirill Serebrennikov gehört zu jenen russischen Theater- und Opernregisseuren, die in Deutschland keineswegs vor allem wegen ihrer Opposition zu Putin mehr als einen Fuß in der Tür haben. Auch wenn in Hamburg Aktivisten, die die Verbannung aller Russen und alles Russischen von deutschen Bühnen als Solidaritätsbeweis einforderten, gegen seine dortige Gogol-Inszenierung protestierten. Noch steht im deutschen Kulturbetrieb die künstlerische Qualität über dem Bekenntnis und der Abstammung. Wobei man sich schon fragt, was die Aktivisten von einem vom Putinregime drangsalierten Regisseur wie Serebrennikov eigentlich verlangen. Aber sei’s drum.

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