Bayerische Staatsoper

Verlassen, verraten, verzweifelt

Am Ende des Münchener Doppelabends „Dido and Aeneas … Erwartung“ löst sich der Krimi um eine verzweifelt liebende Frau überraschend auf. Musikalisch wird es erst bei Schönberg dicht

Klaus Kalchschmid • 04. Februar 2023

Winterliches Picknick vor einer Lodge im Wald (Ausstattung: Małgorzata Szczęśniak) © Bernd Uhlig

Ach, diese angeblich nicht „abendfüllenden“ einstündigen Einakter wie Purcells «Dido and Aeneas», Bartóks «Herzog Blaubarts Burg» oder Schönbergs «Von heute auf morgen»! Krampfhaft wird immer wieder versucht, Opern zu koppeln und Bezüge herbeizuzwingen, um wenigstens auf eine Dauer von gut anderthalb Stunden zu kommen, was zumindest Janáček-Opern und Bergs «Wozzeck» entspricht; oder man setzt auf Kontrast. In Frankfurt erzählte David Herrmann die eigentlich beigelegte Ehekrise aus der herben 12-Ton-Komödie «Von heute auf morgen» schlüssig weiter mit den Schicksalen des gealterten Mannes (in den «Jedermann»-Monologen Frank Martins) und der Frau …