Staatsoper Stuttgart

Wilde Männer aller Arten

Der disparate Stuttgarter «Ring», inszeniert von vier Regisseuren, zerfällt in der «Götterdämmerung» in szenische Einzelteile und auch musikalisch rundet sich manches nicht

Klaus Kalchschmid • 31. Januar 2023

Drei Nixen unter den Resten einer Eiche © Matthias Baus

Megalith-Tempel, das Gerippe einer gotischen Kathedrale, Fragmente einer modernen Kapelle mit bunten Glasfenstern und immer wieder eine Art Plenarsaal mit der Andeutung einer Orgel, das an ein antikes Odeon erinnert; dazu jede Menge sich reckende nackte Helden des Symbolisten Sascha Schneiders auf Gemälden (mal als Illustrationen für die Erstausgaben der Karl-May-Romane, mal inspiriert von der Nibelungen-Sage), sowie immer wieder herabschwebend die gewaltigen, verdorrten, blutigen Reste der Esche, die einst Wotan schändete und unter denen am Ende Hagen zerquetscht wird: Vor allem im ersten Aufzug der «Götterdämmerung» bietet Regisseur Marco Štorman mit seinem Bühnenbilder Demian Wohler und Sara Schwartz (Kostüme) eine anspielungsgesättigte Rumpelkammer der (Welt…