Staatstheater Meiningen

Zwischen Traum und Trauer

Erich Wolfgang Korngolds «Die tote Stadt» begeistert, der Ausnahmesänger Charles Workman macht den Abend zu einem Ereignis

Ute Grundmann • 19. September 2022

Auch ein Fernsehstudio soll gegen Pauls Trauer um Marie helfen © Christina Iberl

Der Trauernde ist munter und höchst lebendig. In den höchsten Tönen schwärmt er, sie sei nicht gewesen: „Sie war schön, sagst du? Sie ist schön! Sie ist! Sie ist!“ – Da singt Charles Workman die Ausrufezeichen quasi mit, glaubt sein Paul doch, er habe seine tote, betrauerte Marie nicht nur gefunden, sondern gar wiedergewonnen. Das Orchester stützt ihn mit ebenso hellen Klängen in seinem Glauben, der ihm alle Andenken an die Geliebte überflüssig macht. So beginnt der amerikanische Tenor seine Riesenpartie, die diesem Paul die tote Stadt Brügge wieder leuchten lässt.

Doch zunächst dient der weiße Vorhang als Leinwand. Regisseur Jochen Biganzoli lässt den Opernabend mit Korngolds „Symphonischer Se…