Theater Chemnitz
Mutter, Tochter, Enkelin
Sie ist so schlau wie schön, zugleich listig und liebesbedürftig. Mit Janáčeks «Schlauem Füchslein» schickt Regisseur Joan Anton Rechi sein Publikum auf einen phantastischen Roadtrip
Ute Grundmann • 27. November 2022
Lila leuchtet das Füchslein in einer weißen Gummizelle. Ein Traum in einer Tüllrobe samt langer Schleppe. Doch nicht der Stoff hält die Füchsin gefangen, sondern die gepolsterten Wandquader und der Arzt, der alsbald samt spritzenbewehrter Krankenschwester durch einen Türspalt drängelt. Ruhig soll sie gestellt werden, ihr Freiheitsdrang gebändigt. Dass sie den schon einmal büßen musste, könnten die Bandagen an beiden Handgelenken zeigen.
Joan Anton Rechis Inzenierung zeigt den Willen zur Freiheit von den Menschen als Generationsprojekt: Nicht nur der Füchsin Tochter erscheint (und wird vom Arzt, eigentlich der Förster, mit geflochtenen Haaren gezähmt), auch eine …