Theater an der Wien

Praline mit Bart

Martin G. Berger inszeniert Salieris Kublai-Khan-Komödie in einer eigenen, witzigen und tiefgründigen Fassung, mit Salieri-Anwalt Christophe Rousset am Pult

Stephan Burianek • 07. April 2024

Mit diesem prächtigen Bühnenbild von Sarah-Katharina Karl fängt das Spektakel an © Herwig Prammer

Nicht alle Eroberer in der Weltgeschichte haben den besiegten Völkern die eigene Kultur aufgedrängt. Mitunter haben sie sich die Hochkultur der Verlierer sogar angeeignet, so wie der Mongole Kublai Khan. Der Enkel des berüchtigten Dschingis Khan begründete die chinesische Yuan-Dynastie, lernte die chinesischen Schriftzeichen, die Sprache, die Philosophie. Davon ist in Antonio Salieris «Cublai, gran kan de’Tartari» zwar nicht die Rede, aber es geht es in dieser komischen Oper, die vom MusikTheater an der Wien als «Kublai Khan» nun erstmals in italienischer Sprache in Szene gesetzt wurde, sehr wohl um kulturelle Aneignung, steht doch Kublai unter dem starken Einfluss der Franzosin Memma.

Antonio Salieri steht seit…