Oper Frankfurt

Ein Aleluya für Schopenhauer

Wolfgang Fortners Oper «In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa» ist ein erotischer Bilderbogen mit Witz und Tiefgang – und im Bockenheimer Depot eine Sternstunde

Daniela Klotz • 31. März 2024

Im Bockenheimer Depot sind schon einige Perlen wie diese geboren worden © Barbara Aumüller

«In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa» – was für ein sperriger Titel. Er klingt gleich ganz anders, wenn man ihn, im Original so Stakkato-haft liest, dass er sich reimt: 

Amor de Don Perlimplín 
con Belisa in su jardin,

dabei ist das „Belisa“ mit langem „I“ in einem zu nehmen, also sieben Silben und ein Endreim. Damit kommt man dem Ursprung der Figur des Perlimplín sehr nahe: Christliche (katalanische) Andachtsbildchen, die von einem eigentlich achtsilbigen Reimpaar begleitet werden, das mit einem „Aleluya“ endet, kamen im 16. Jahrhundert auf und waren bis ins 19. Jahrhundert ausgesprochen beliebt. Die nach dem Schlusswort der Reime benannten „Aleluyas“ beinhalteten…