Hanns-Eisler-Ausstellung

Sein „Faustus“ blieb ohne Noten

Er schrieb die Musik zu Brechts „Die Maßnahme“, aber auch zu Filmen wie „Kuhle Wampe“ oder „Bel Ami“. In Leipzig, wo er vor 125 Jahren geboren wurde, wird aktuell an Hanns Eisler erinnert

Ute Grundmann • 07. September 2023

Eine von Bettina Weil kuratierte Schau spürt Eislers Lebensstationen nach © Stadtgeschichtliches Museum Leipzig

Hanns Eisler und Theodor W. Adorno forschten gemeinsam im amerikanischen Exil zur Filmmusik, vier Jahre lang, finanziert von der Rockefeller Foundation: Sozialismus meets Kapitalismus. Doch mit dieser friedlichen Koexistenz war es 1947 vorbei, als Eisler vor dem McCarthy-„Ausschuss gegen unamerikanische Umtriebe“ bekannte, Kommunist zu sein. Er wurde aus Amerika, wohin er vor den Nationalsozialisten geflohen war, ausgewiesen.

Hierzulande kennen die meisten Menschen, wenn überhaupt, Hanns Eisler als Komponisten der DDR-Nationalhymne, er vertonte 1949 „Auferstanden aus Ruinen“ die Zeilen von Johannes R. Becher. Doch sein Werk und Wirken umfasste soviel mehr: Seine Klänge stärkten Bertolt Brechts „Die Maß…